Frohe Ostern miteinander!

So langsam gehen mir die geistreichen Einleitungen, Uebergaenge und Ueberschriften aus. Diesmal wars einfach, „frohe Ostern“ passt einfach super. Aber was mach ich bloss, wenns mal nicht mehr Ostern ist?! ... Nun, mir wird schon was einfallen.

Hier drueben nennen sie es den Good Friday. Und gut war er allemal. Rod und Adrienne haben uns in die Royal Botanic Gardens mitgenommen und uns rumgefuehrt. Sehr beeindruckend, es gab auch einen kleinen asiatischen Garten, da Hobart eine Partnerstadt irgendwo in Asien hat (bitteschoen fuer die genaue Ortsangabe :D) und die kommen alle paar Jahre mal rueber und bringen ihn wieder auf Vordermann! Neben der fast grenzenlosen Pflanzenvielfalt gabs noch ein komplett restauriertes Kettenkarusell, das im 19. Jahrhundert gebaut wurde und vor ein paar Jahren nach einer Generalueberholung in den botanischen Gaertenaufgestellt wurde.

Spaeter haben die beiden uns in der Innenstadt rausgeschmissen und Katie und ich haben ein bisschen Hobart genossen. Angefangen haben wir im Hafen, wo es erstmal einen Kaffe und zur Feier des Tages auch ein Stueckchen tuerkischen Honig gab. War superlecker und das Cafe hatte einen super Blick auf den Hafen. Danach sind wir quer durch den Hafen und in die Einkaufspassage, um ein bisschen rumzuschauen. Mittagessen gabs beim guten alten Colonel! Gemeint ist natuerlich Kentucky Fried Chicken :D Ich glaub wir haben das in Deutschland, jedoch hab ich das noch nie irgendwo bewusst wargenommen. Deswegen ist das fuer mich jedesmal was ganz besonderes! Den Rest des Nachmittags sind wir ein bisschen ziellos durch Hobart spaziert, haben viele viele Fotos geschossen und am Ende hat uns Rod irgendwo aus nem Vorort abgeholt, in dem wir durch Zufall gelandet sind :D

Ganz traditionell gabs zum Abendessen ein riesen BBQ! Passend zum Haus besitzen die beiden einen riesen Grill und der war voll mit allem was man auf einen Grill packen kann. Steaks, Wuerstchen, Tomaten, Zuccini, Zwiebeln, Kartoffeln, Bacon und diverse andere Dinge, die mir unbekannt waren, die aber hervorragend geschmeckt haben! Mit gefuellten Baeuchen sind wir dann ins Bettchen gekrabbelt um die letzte Nacht in dem wohl bequemsten Bett seit langem zu verbringen... schnief...

Samstag war Markt in Hobart. Nicht irgendein Markt, sondern Salamanca Market, ein riesen grosser Markt, fuer den Hobart weit ueber die Grenzen von Tasmanien raus bekannt ist. Und da gibt es wirklich alles! Huete, Schals, Schuehe, Guertel, Schaffelle, Kuhfelle, Schmuck, Holzschnitzereien, Seifen, Kraeuter, Tee, Kaffee, Kaese, Brot, nervige kleine Kinder, Glas- und Porzellanwaren, Livemusik und eine sogenannte „Deutsche Wuerstchenbude“. Da bin ich natuerlich aufmerksam geworden, hab den Stand erstmal ein bisschen beobachtet, mir dann meinen Weg durch die Massen gebahnt, meinen Geldbeutel gezueckt, bestellt, gewartet, Ketchup und Curry aufgeladen und herzhaft zugebissen! Mein strenges aber faires Urteil? Fuer eine nicht-deutsche Currywurst hat sie erstaunlich gut nach deutscher Currywurst geschmeckt! Ich vergebe 4 von 5 Grillgabeln an den deutschen Aussenposten in Hobart! Zufrieden schmatzen hab ich mich dann mit den anderen getroffen um weiter ueber den Markt zu ... nein laufen passt hier nicht... sich-durch-die-Massen-quetschen ist wohl das angemessene Wort! Aber gut wars trotzdem.

Nach dem Mittagessen hat Adrienne uns dann zur Bushaltestelle gebracht, wo unser Bus zurueck nach Launceston abfuhr. Zwei Stunden spaeter waren wir auch schon da. Ab in den Supermarkt und Ostersuessigkeiten geshoppt! Mit zwei dicken Einkaufstueten gings zurueck ins Hostel und dort wurde dann gebuehrend Ostern gefeiert :D Die Englaender nennen es hot cross buns, wir nennen es Rosienenzopfbroetchen mit Zeug obendrauf! Davon gabs jede Menge, denn die Englaender essen das gerne an Ostern. Man koennt kaum glauben, dass ich tatsaechlich in Australien bin, wenn ich es nicht ab und zu erwaehnen wurde, oder? :D Aber da die Englaender dieses Land nunmal „irgendwann erobert haben, die Ureinwohner abgeschlachtet haben, ihren Abschaum hier abgeladen haben und das Land dann Jahre spaeter in einem beispiellosen Akt der Guete „zurueckgegeben“ haben“(Zitat: Ricky Clark), darf man sich ueber die ein oder andere englische Sitte nicht wundern, speziell nicht, wenn man mit Englaendern unterwegs ist. Und manchmal haben die sogar richtig gute Sitten am Start, full english breakfast z.B. ist total super! :-)

Am Ostersonntag wurden wir puenktlich um 8 Uhr von Airportshuttle abgeholt, sind um halb 10 in den Flieger gestiegen und ab gings nach ... und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute!

... Bevor jetzt falsche Annahmen gemacht werden, es war NICHT der International Airport... ;-)

Bis bald, machts gut und nochmals frohe Ostern!

Euer Philipp :-)