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Mittwoch, 28. April 2010

Last stop: Sydney

Stellt euch vor, heute bin ich fast an einem Keks erstickt, ich sollte wirklich aufhoeren, Kekse zu essen, das ist einfach viel zu gefaehrlich!! Verstaendlich, dass ihr euch Sorgen um mich macht, ist ja auch voellig unverantwortlich, Kekse zu essen, weiss doch jeder dass das saugefaehrlich ist ...

Also meine Lieben, da versuche ich, euch die spannenden Details meines Lebens nahe zu bringen und es bricht die mittlere Panik aus, weil mir ja eventuell was passieren koennte. Ab jetzt gibt`s nur noch langweilige Sonnenschein-Geschichten...

Ich bin seit gestern zurueck in Sydney, mein letzter Stop... am Montag fliege ich nach Hause ... Und ich bin jetzt schon wehmuetig ...
Und mir gehen die spannenden Geschichten aus. Es gibt einfach nichts zu erzaehlen ... Also rein zu eurem Schutz werde ich nicht von meiner gestrigen Party-Nacht erzaehlen, nicht dass schon wieder die totale Panik um mein Wohlergehen ausbricht ...

Ich glaub, ich mach jetzt mal einen auf Risiko und esse noch einen Keks, um mein langweiliges Leben ein bisschen gefaehrlicher zu machen ... Oh Verzeihung ich wollte euch ja mit solchen haarstraeubenden Geschichten verschonen ;-)

Natalie

Samstag, 24. April 2010

2010: Odysee in Asien

Oder: Wie ich damals in Süd Korea am Flughafen festsaß

Oder: Ein Frühstück in Paris

Oder: Wieder zuhause :-)


Ja, ihr habt richtig gelesen! Ich habs geschafft :-) Ich bin sicher, gesund, hungrig, müde und mit nur 4 Tagen Verspätung daheim angekommen! Trotz einem generellen Flugverbot für ganz Europa, dass es zwar versucht hat, mich aber nicht aufhalten konnte! Und wenn ihr einen Moment Zeit habt, erzähle ich euch die äußerst spannende und unterhaltsame Geschichte...

Zunächst mal hab ich euch alle an der Nase herumgeführt! Ich war nie in Perth, der Eintrag war komplett erstunken und erlogen, aber da meine Lieben daheim wussten, dass ich von Melbourne aus heimfliege, konnte ich das, ohne die Überraschung zu gefährden, nicht einfach so in den Blog reinschreiben. Man möge mir vergeben. Also ich war die ganze Zeit in Melbourne, seit wir aus Tasmanien weg sind ;-) Was ich da so gemacht hab ist zwar ganz nett, aber keine spannende Story, ganz im Gegensatz zu dieser hier, also komm ich gleich zur Sache. Den Schnarcher hatte ich aber im Zimmer, sowas einfach zu erfinden wäre eine ganz kranke Phantasie... Tja und da ich seit ... ja im Prinzip seit ich in Australien war immer darauf geachtet habe, keine Details preiszugeben (Auf Facebook ist das garnicht so einfach, versucht mal dort was für euch zu behalten...) hat auch wirklich absolut niemand etwas gewusst, geschweige denn mit mir gerechnet. Hehehe :-)

Aber der Reihe nach:

Donnerstag, 15. April, 04:00 Uhr morgens, Philipp steht nach gefühlten 10 Minuten Schlaf auf, schnappt sich seinen Rucksack und macht sich auf den Weg zur Southern Cross Station, um den Bus zum Flughafen zu erwischen. Erwischt ihn auch und ist eine halbe Stunde später am Melbourne International. Flug findet statt, was auch sonst. Ab durch die ganzen Kontrollen, dem Typ, der die Ausreise mit Stempel besiegelt die Ohren vollplärren, sich dann wie ein Mann zusammenreißen und im Duty Free Shop noch ne Pulle Rum kaufen (Bundaberg Rum, 1,5 Liter, wird noch wichtig!). So. Nu saß ich im Flieger und hab es mir so bequem wie möglich gemacht. 11 Stunden später bin ich in Seoul, Süd Korea, gelandet. Ich hatte das Glück, noch einen Flug im April zu erwischen, was aber nur möglich war, wenn ich nichts gegen 18 Stunden Aufenthalt am Flughafen in Seoul hatte. War mir egal, Hauptsache im April heim und alle überraschen können. Ich durfte die Departure Lounge nicht verlassen, was aber garnicht schlimm war, denn da gibts alles: FastFood, Restaurants, jede Menge Läden mit Schmuck, Handtaschen, Hi-Fi Kram, Souveniers und so weiter und was weiß der Geier noch eins.... es wird also nicht langweilig. Internet gabs auch umsonst, also alles perfekt :D Und dann hab ich gewartet... und gewartet... und ein bisschen geschlafen... und gewartet. Inzwischen war es Freitag. Damit ihr ein Zeitgefühl bekommt: ich bin um 18:00 Uhr am 15. April in Seoul angekommen und der Anschlussflug ging um 13:00 Uhr am Folgetag... Von! Wegen!!

Nach 17 Stunden Warterei am Flughafen und Langeweile trotz Internet und so, bin ich zu dem Gate gelaufen, wo mein Flug hätte gehen sollen und dann hieß es: CHANCELLED! :-( ...

Ich hatte 2 Stunden zuvor noch im Internet gelesen, dass da so ein Vulkan ausgebrochen sei, der in England das Fliegen unmöglich macht und dass die Asche bis nach Deutschland ziehen KÖNNTE und dass dann EVTL ein PAAR Fluge ausfallen... Ich war guter Dinge, denn mir passiert doch sowas nicht! :D Wie mansich irren kann.

Also ab zum ersten Infoschalter, die haben mich weitergeschickt zum zweiten Infoschalter, die haben mich aus der Departure Lounge rausgeschickt, durch den Security Check zu einem dritten Infoschalter wo es dann endlich mal ein paar wenn auch weniger nützliche Infos gab: Alle Flüge für die nächsten 24 Stunden nach Frankfurt sind gestrichen! Wir sollen bitte den Flughafen verlassen und uns am Ausgang am vierten Infoschalter für weiteres melden. Die Lehrerin der 35köpfigen französischen Schulklasse neben mir, deren Flug nach Paris auch gestrichen wurde, hat förmlich einen Nervenzusammenbruch bekommen. Bei mir hats noch bis nach der Einreise nach Korea (Wohooo Korea!!) gedauert mit dem Nervenzusammenbruch, denn als ich mein Gepäck, dass wir aufgefordert wurden mitzunehmen, am Gepäckkarusell abholen wollte, da wars nicht da! Also zu noch einem Infoschalter, diesmal der Lost&Found Schalter und gesagt: "Hört mal Jungs, mein Gepäck is nich da!" Daraufhin erwiderten diese: "Mist Philipp, aber keine Sorge, wir schaun mal ob wirs finden!"

Dann hab ich einen Nervenzusammenbruch bekommen... Nach einem 11-Stundenflug ohne viel Schlaf, nach einer 18stündigen Wartezeit ohne viel Schlaf, nach einem gestrichenen Flug ohne Aussicht auf einen anderen in naher Zukunft und ohne mein Gepäck in Süd fucking Korea! ... Ich war mir absolut sicher, dass das der schlimmste Moment in meinem Leben war... Wieder ein bisschen geplärre... aber dann haben sie mein Gepäck gefunden und ich hab mich zusammengerissen, wir sind hier ja schließlich nicht in einem Rosamunde Pilcher Film, und ab gings an den letzten Infoschalter für diesen Tag. Dort wurde uns gesagt, dass die Airline ein Hotel für eine Nacht zahlt. Und als es hieß, dass es ein 5-Sterne-Hotel sein wird, war meine Laune schlagartig wieder am Anschlag :-) Ab in den Bus, zusammen mit ca 50 anderen Leuten aus aller Herren Länder und zum Harbour Park Hotel, dass, wie der Name erahnen lässt, sich im Hafen von Seoul befindet. So, jetzt war ich plötzlich in Süd Korea, hatte ein Visa und war auf dem Weg in ein Hotel, dass ich mir in meinem Leben nie leisten könnte... ich war in Hochstimmung :-)

Im Hotel angekommen, zack ausgestiegen, eingecheckt, Mittagessen! Zu Mittag gabs ein Buffet... Buffets finde ich ganz arg schwierig, denn ich hab immer das Bedürfnis, ALLES auf einen Teller zu packen. Und da ich zusätzlich noch fremde Küche vor mir hatte, brachte ich einen Plan, wenn ich nicht platzen oder mir einen Bruch am eigenen Teller lupfen wollte. Und mein Plan sah folgendes vor: Alles, was ich NICHT an Aussehen oder Geruch identifizieren kann, landet auf dem Teller :D Alles andere kenn ich schon, das brauch ich ja nicht probieren! wenn man schonmal in Korea ist, muss man doch die Chance nutzen und den kulinarischen Horizont erweitern! Was ich an diesem Mittag zu mir genommen habe, kann ich nicht benennen... ich kannte es ja nicht. Aber es hat ausgezeichnet geschmeckt und das ist die Hauptsache. Dazu gabs frisch gezapftes Bier im Glas :-) Ich war zuhause!

Den Nachmittag hab ich genutzt, um mir die Innenstadt anzuschauen... Die spinnen, die Asiaten... Alles ist total aufeinandergequetscht und überall ein Drache oder ein Pavillion oder so asiatischer Schnick Schnack, Krims Krams, und kitschige Dekoration. Voll cool! :-) Bin ein bisschen umhergelaufen und hab mich einfach von der fremden Kultur berieseln lassen. Man hat mich ziemlich blöd angeschaut, da ich immernoch in Kurzer Hose, T-shirt und Flip-Flops unterwegs war, genauso eben, wie ich Australien verlassen hab. Und in Korea wars kalt! und da zeigt man auch glaube ich nicht viel Haut. Ich war also ein Exot, ein Spinner, ein Wilder! Braungebrannt, Körperbehaarung (allein die Tatsache, DASS jemand sowas hat, ist schon äußerst exotisch) Sommerklamotten, Bart ... Ja ich war DIE Attraktion für die Koreaner.



So, jetzt habt ihr einen kleinen Eindruck von Seoul und Süd Korea!

Für mich gings dann wieder zurück zum Hotel und dann zum Abendessen. Es war ein sehr amüsantes Bild, wie ich, verratzt wie ich nunmal war, dort beim Abendessen saß, inmitten all dieser Anzugträger, und mir Octupus zum Abendessen habe servieren lassen :D Danach ab ins Bett (ein echtes Bett, wie schön) und erstmal gepennt! Am nächsten Morgen (der 17. April) schnell was gefrühstückt und dann wurden wir wieder in einen Bus geladen, der uns zurück zum Flughafen gebracht hat. Wir waren uns alle sicher, dass es jetzt endlich weiterging, denn die Tatsache, dass es zurück zum Flughafen ging, musste ja was heißen. Wie man sich doch irren kann... 

Am Flughafen gings dann ab in eine riesen Warteschlange, um zu erfahren, wann es denn weitergeht. Ich hab mir von der Warterei eine Lösung erhofft, jemanden, der mir sagt wie es jetzt weitergeht. Alles was ich nach einer Stunde warten bekommen habe war ein Schulterzucken und "Das wissen wir auch nicht, nächster Bitte!" So und dann stand ich wieder am Flughafen und ... ja, nichts! Die Flüge gehen immernoch nicht, die Lage in Europa hat sich verschlimmert und keine Aussicht auf eine schnelle Änderung der Lage. Ich hab die Zeit genutzt um nochmal ein bisschen zu plärren (ich bin total die Heulsuse!) und dann hab ich zwei Deutsche getroffen, Ilka und Anika, die auch festsaßen. Zusammen haben wir uns hingesetzt und einfach mal die Lage erörtert. Keiner weiß wann es weitergeht, also richten wir uns mal auf einen längeren Aufenthalt ein. Es hieß, dass es am nächsten Morgen nochmal ein paar Infos gibt. So und jetzt folgendes: Ich werde euch jetzt in Stichpunktendie nächsten drei Tage schildern, in der Zeit zwischen den Stichpunkten haben wir NICHTS gemacht... Ging auch nicht anders, es gab einfach nichts zu tun außer Warten.

Samstag: Mittags McDonalds, Nachmittags haben wir erfahren, dass es am Sonntag Morgen um 07:00 Uhr am Schalter A21 ne Liste gibt, in die man sich eintragen kann, um möglichst als erster auf ein Flugzeug zu kommen, sollten diese irgendwann wieder Fliegen. Den Rest des Tages haben wir nichts gemacht außer warten... Abends haben wir uns die bequemste Stelle des Bodens rausgesucht und haben die Nacht dort verbracht. Geschlafen hab ich wahrscheinlich etwa 2 Stunden, dazu kam, dass mich ein kleiner 8jähriger Knirps in den Wahnsinn getrieben hat. Der fand es total witzig, mit abwechselnd Kissen oder Flip Flops zu klauen. Irgendwann ist mir der Kragen geplatzt und ich hab ihn solange gekitzelt, bis er aufgegeben hat! Von da an waren wir beide unzertrennlich, ich und Kim. Komischer Name für einen Jungen... naja :-)



Sonntag: Morgens festgestellt, dass es noch Flüge nach Madrid oder Rom gibt. Wir haben versucht da reinzukommen und waren auch schon sicher, dass es klappen könnte, was wir toll fanden, denn das wäre immerhin schonmal Europa und dann kann man ja den Landweg nehmen, aber NEIN, kaum waren wir auf der Liste wurde die Flüge auch gestrichen... Args! Zum verrückt werden! Aber immerhin waren wir auf der Standby Liste für den ersten Flug nach Deutschland. Den Rest vom Tagen warten... Essen... Warten... Irgendwo haben wir ein paar halbwegs bequeme Sessel gefunden und da haben wir dann auch gepennt... Das war der Sonntag :-) Für die, die es immernoch nicht richtig schnallen... habt ihr schonmal einen Zug verpasst und der nächste geht erst eine Stunde später und es lohnt sich nicht, wieder heim zu gehen? Das kann echt nerven, gell? jetzt stellt euch das mal drei Tage lang vor! 

(Kreative Schreibpause, war am See, mit Lisa und Kate ein bisschen Grillen :-) und jetzt gehts weiter...)

Montag: Mittlerweile der 5. Tag meiner Heimreise, die eigentlich nur 2 Tage hätte dauern sollen. Wir haben erfahren, dass es um 07:00 Uhr mal wieder ein paar Infos gibt, also haben wir uns mal wieder brav angestellt und gewartet. Plötzlich ging alles ganz schnell. Ein Mitarbeiter von Korean Air fragte, ob wir nach Frankreich fliegen wollen, es würde eine Maschine nach Bordeaux fliegen... in 20 Minuten. Bordeaux... hm... Südfrankreich? Na immerhgin schon Europa, also los! Ich hab mir meinen Rucksack umgeschmissen und bin losgerannt, ab in die Schlange am Check-in Schalter. Dann wieder warten. Da ich ja auch der Standby Liste war, hab ich mir jetzt garkeine Sorgen gemacht, bis mir ein weiterer Mitarbeiter gesagt hat, dass die Liste schon lang wieder verworfen wurde... SO langsam hatte ich von Korean Air eine richtig schlechte Meinung! Solche Penner! Jetzt blieb nur übrig zu hoffen, dass ich noch in den Flieger komm, da ich recht weit hinten in der Schlange stand. Warten... warten... Endlich war ich dran. Und jetzt das Wunder: Ich habe den allerletzten Platz in der Maschine bekommen!! :-) Juhu! Die hätte aber schon vor 10 Minuten starten sollen, also schnell, schnell zum Gate. Vorher noch durch den Security Check. Und dann kam der Hammer. Erinnert ihr euch an die Rumflasche, die vorhin Erwähnung fand? Diese Rumflasche habe ich tagelang mit mir herumgetragen, hab der Versuchung widerstanden mich aus lauter Frust einfach tierisch zu besaufen, sie war sogar noch in einer eingeschweißten Plastikhütte versiegelt, aus Sicherheitsgründen... tja und die haben sie mir dann abgenommen! Ich hab mich also zu einer kleinen Diskussion hinreißen lassen und als er mir noch meinen Boomerang, den ich mir als Souvenier in Australien gekauft hab, abnehmen wollte ist mir der Kragen geplatzt! Ich hab ihm erklärt, dass ich mit der Gitarre, die ich auch im Handgepäck mitführe, locker jemanden erschlagen könnte und er sich wegen dem Boomerang nicht so anstellen soll, hab ihm dann die Flasche Rum hingeknallt, mit der Bemerkung, er solle damit glücklich werden, und hab den armen Kerl einfach stehen lassen. Da hat ihm auch seine Security Uniform nichts mehr genützt, bei solch haarspaltender Bürokratie ist es einfach mit mir durchgegangen :D Es hat mich dann auch niemand daran gehindert weiterzugehen, was ich als stille Abfindung mit der Tatsache verbucht habe! Weiterrennen... durch den halben Flughafen, endlich am Gate, ab in den Flieger, hinsetzten und aus! Ich hatte es geschafft! Das Flugzeug hob ab und ich hab mir erstmal einen Drink bestellen müssen, um wieder runterzukommen... 


 Am Abend des 19. April waren wir dann in Bordeaux, Südfrankreich. Im Flugzeug habe ich Wolfgang und Elke kennengelernt, die gerade von einer Tagung in Seoul kamen und auch eigentlich nach Frankfurt wollten. Wolfgang hat von seiner Versicherung dann einen Mietwagen bekommen und hat mir angeboten, mich mitzunehmen. Zwar ging es nach Köln, aber das war immerhin schonmal deutscher Boden. Also sind wir am selben Abend noch losgefahren, Richtung Paris :-) Zwischendurch haben wir auf einem Rastplatz ein paar Stündchen geschlafen und Dienstag um 06:00 morgens, am 20. April haben wir in einer kleinen Bäckerei in Paris ein Crossaint und ein Glas Orangensaft gefrühstückt :-)

Weiter gings über Mons nach Brüssel und von dort aus über die deutsche Grenze (da ging auch wieder das Geplärre los :D) nach Köln! Fast da... ! Hab mich von den beiden verabschiedet und bin um 11:32 in den Zug nach Uhldingen gestiegen :-) Okeee, er ging nicht nach Uhldingen, sondern Koblenz, dann Mainz, dann Karlsruhe, dann Radolfzell und DANN Uhldingen :-)

Die Fahrt war superlangweilig aber die Aufregung wurde größer und größer. Um 20:00 Uhr war ich dann endlich da, hab meinen Rucksack zum letzten Mal über die Schulter geschmissen und bin gen Wilhelmshof losgelaufen.

...

Tja und wenn man den Überraschungsmoment geschickt mit seinen ausgeprägten Kamerafähigkeiten kombiniert, dann schafft man sowas hier:

:-)

So meine lieben Leserinnen und Leser! Für mich ist jetzt Endstation. Es war mir eine Freude, euch immerwieder mit meinen Einträgen zu unterhalten (jedenfalls hoffe ich, dass ihr unterhalten wurdet) und hoffe, dass ihr sie mit Spannung verfolgt habt. Danke für's Lesen! :-)

Nach einer Reise, auf der ich insgesamt 59,212 km zurückgelegt habe (zum Vergleich, der Äquator ist 40.075 km lang), die mich in 5 Länder auf 3 Kontinenten geführt hat, die 6 Monate und 22 Tage gedauert hat und deren Kosten mit denen eines kleinen Neuwagens vergleichbar sind, sitze ich jetzt daheim auf der Terasse und genieße die Frühlingssonne. Das war die warscheinlich tollste Zeit, die ich bis jetzt hatte und es war jeden Cent, jede Blase am Fuss und jeden Bedbugbiss wert! :-) 

Ich seh euch alle bald und hoffe euch gehts gut! 

Zum letzten Mal, 

Euer Philipp :-)


Danksagung:

Philipp would like to say thanks to the following people:


Meine Eltern Dafuer, dass ihr mich habt gehen lassen und mir stets mit Rat, Tat und vor allem finanzieller Unterstuetzung zur Seite standet.

Verwandte und Freunde Fuer Rat, Tat und Unterstuetzung!

Bernolph Für deine Mitbegeisterung und Unterstützung beim Tauchen! :-)

Natalie Auch wenn wir nicht wirklich viel zusammen gereisst sind, du warst der Grund fuer mich nach Australien zu gehen.

Thomas For picking uns up from the Airport.

Ricky Clark & Georgina Garrett For being good friends, being there for me, for all the countless good times we had and for teaching me proper English!

Ricardo For sharing.

Dan & Ben For getting me work.

Scott For telling me how it works.

Nick For getting us work at the Olympic stadium and then leaving us there ;-)

Aaron For a life-saving can of Solo!

Jacob For seeing you again… and again.

Brian, Sean & Dean For fun at work :-)

Teresa For reading out of my hand.

Beate For giving me a good training.

Simmone For dealing with my issues.

Fletch & Sarah For coaching me for a while.

Ben Tomasetti For being my mate. Keep on practicing german, I hope I see you again someday.

Tessa Skroblyn Fuer Freundschaft, Vertrauen und Weihnachten!

Emelie, Scott & Dawn For some nice evenings.

Stefan For enjoying good music. (du, du hast, du hast mich :D)

Lucy Fuer lustige Abende auf bayrisch.

John For showing me a nice car and making me think...

Hannes Dafuer, dass wir uns insgesamt 4 mal an der Gold Coast getroffen haben.

Jason & Emma For giving us a place to stay and your hospitality!

Peter & May For a place to stay, for advice and for a haircut.

Brian For being the asshole we needed.

John For helping me getting rid of the bedbugs.

Mal & Cindy For giving me work and confusing me.

Unit 9 & Friends Fuer eine harte aber herzliche Zeit in Bundaberg! Danke Christoph, Thorsten, Moritz, Max, Martin, Meike, Karo and Steffi.

Monika and Tereesa For being my favourite Swedish girls and for a good taste of music… and for seeing you again!

John and Tereesa For taking me to the beach!

A nameless guitarist For the music you played in the Central in Bundaberg.

Pat For sharing your songbook with me and for the jam-sessions.

Tom For fun at work ;-)

Danielle For singing with me.

Amelie & Thomas Fuer eine lustige Zeit in Bundaberg, Melbourne und Christchurch! Und fuer ein hoffentlich baldiges Wiedersehen in Konstanz :-) 

Mad Max For bringing us save from Bundaberg to Sydney.

Eduardo For a place to stay and for the BBQ.

Claire For helping me find the way and for the beer. Cheers!

Bob For getting it done!

Tim Fuers Fachsimpeln und fuers Wiedersehen.

A Park full of happy people For the greatest New Years Eve ever! Thank you Claire, Gary, Jessica, Emel, Ann-Marie and everyone else!

Joanne, Suzanne, Jamie For a great time at the Urban Central
George and Josie 

Angelina For the Pubcrawl

Chris For your Humor and for a funny Great Ocean Road Trip!

Katie Taylor For listening and for being you.

Esther Neukomm Fuer deine Muehe und dein gutes Wort.

Marc For a Television and endless DVD support.

Larry & Sally For sharing and epic nights out in Glebe Village.

Jim & Diana Townsend For a lovely place to stay, for the best meals I had for a long time, for Auckland in one day and for the view!

Bruce For bringing me save from Auckland to Wairoa.

Hubert Fuer ein Bier und eine unterhaltsame Busfahrt.

Michael, Ros, Briar, Annabel & Olivia Thomas For your hospitality, for work , for paying me for my work, for your kindness and for a great week!

Katie & Paul For lunch, tee, coffey and water!

Alastair For your company, a bottle of gin and the coolest name ever :D

Jill For the most hilarious 2 minutes in my life! :D

Tom For pushing me out of a plane in 16200 ft height and getting me to the ground save and comfortable :-) The best experience in my life!

Martin For your company and an excellent taste of Whiskey :-)

Alois kein Dankeschoen, sondern alles Gute! Man ich hoff du packst es, wo auch immer es dich hingeschlagen hat...

Zach, John, Sarah, Tom, Steff, Matt & Jenna and all the other party-hungry people at the Gilligan’s in Cairns. Thank you so much for making my week :-)

Olaf Danke dafuer, dass du mich in der hohen Kunst des Tauchens unterwiesen hast! „Danke, Meister!“ :D
 
Mike For being a reliable dive-buddy.

Dave, Josh, Aseem & Louis For a great time aboard the OceanQuest!

David and the Airlie Beach YHA Staff For guiding us save trough the cyclone central.

James & Celine For living in the 16 bed dorm in Brisbane with us.

Chris For a really cool tour to Australia Zoo and back again! Crocs rule!

Rod & Adrienne For your hospitality and for showing us around Hobart.

The John’s For the second best time in Melbourne.

Ilka & Anika Fürs Zusammenhalten und die Kurzweile in Korea!

Kim Fürs Kissen und Flip Flop Klauen und weil du einfach voll süß warst :-)

Holger & Christian Für eure Gesellschaft

Elke & Wolfgang Für eine Mitfahrgelegenheit von Bordeaux nach Köln und für ein Frühstück!

Kate für deine Hilfe bei der Vorbereitung der Überraschung und für Telefonate und eMails an die Flughäfen dieser Erde


Und all die anderen Menschen, die ich getroffen habe, die mich ein Stueck begleitet haben, die ich nach dem Weg oder nach Rat gefragt habe und deren Namen ich entweder vergessen oder nie danach gefragt habe... Ich danke euch allen! Wenn ich eure Namen alle noch wuesste, waere diese Liste hier bestimmt 5mal so lang :D

DANKE!


Freitag, 23. April 2010

Finally ... SUNSHINE !!! :-)

Unglaublich, das hatte ich schon kaum mehr erwartet... Strahlender Sonnenschein!
Wir sind seit gestern in Byron Bay, es ist unglaublich schoen hier und wir liegen eigentlich den ganzen Tag am Strand ...
Die letzten Tage in Surfers Paradise waren auch noch ganz witzig, das Wetter hat ja wie erwaehnt nicht mitgespielt, dafuer sind wir dann einfach shoppen und feiern gegangen ...
Und ich wohne jetzt auch endlich wieder mit den Maedels in einem Zimmer, in Surfers musste ich alleine mit 9 Kerlen (!!) in einem Zimmer schlafen, weil im Zimmer der Maedels kein Platz mehr war ... Das war auch mal ein Erlebnis (vor allem ein ziemlich lautes, versucht mal zu schlafen, wenn 9 Kerle um euch rum um die Wette schnarchen...). Ich habe versucht, das Zimmer zu wechseln, keine Chance, alles voll ... Hostel-Leben ist einfach grausam ...
Ich kann es immer noch nicht fassen, Montag fahren wir nach Sydney und das ist dann mein letzter Stop in Australien ... Nie wieder Greyhound-Bus, nie wieder meinen riesengrossen, 21 Kilo schweren Rucksack durch die Gegend schleppen... Ich bin schon jetzt ganz sentimental ... Aber, was ich mir immer wieder sage... ich kann es ja eh nicht aendern und ich freue mich natuerlich auch auf daheim :-) Ich hoffe, ihr freut euch auch alle schon auf mich, ich werde hier noch ein bisschen an meiner Braeune arbeiten, dass auch jeder gleich sieht, dass ich unterwegs war ;-) Das Problem ist nur, dass ich eigentlich nicht wirklich Spass daran habe, den ganzen Tag am Strand zu brutzeln und nebenher halb im Meer zu ertrinken, wenn wir mal wieder meinen, zu weit rausgehen zu muessen... Jaaa, das ist vorhin passiert, wir denken uns nichts dabei und auf einmal merken wir, wir kommen nicht mehr an den Strand zurueck weil die Stroemung zu stark ist... Wir mussten dann von einer Gruppe Surfern gerettet werden, die zum Glueck auf uns aufmerksam geworden sind... Immer diese doofen Touristen, die die Stroemung unterschaetzen... Wir waren wirklich froh, wieder am Strand zu sein, wobei es uns auch ein bisschen peinlich war, dass wir mehr oder weniger gerettet werden mussten ;-)
Ich werde mich jetzt aufmachen und mich wieder an den Strand legen, bis bald, aber nicht zu bald :-)
Natalie

Sonntag, 18. April 2010





A few more photos...



Mein klaeglicher Versuch, eine Kokosnuss zu oeffnen... Wer haette erwartet, dass das so schwierig ist ;-)?

2$ 1 hour ...

Natuerlich habe ich jetzt, wo ich meine Erlebnisse schon geschildert habe, ein Internetcafe gefunden, in dem es eine Stunde Internet zum aeusserst guenstigen Preis von zwei Dollar gibt ...

Kurzes Update: Ich befinde mich in Surfers Paradise. Aber keine Sorge: Ich werde mich hoechstwahrscheinlich nicht mehr auf ein Surfbrett wagen. Der immernoch anhaltende Muskelkater und die blauen Flecken an meinen Beinen erinnern mich daran, dass ich mir besser einen Sport ausserhalb des Wassers suchen sollte (vielleicht ja aus dem Flugzeug springen, na, was haltet ihr davon ;-)? Nicht viel? Schade....)
Also nochmal von vorne: Surfers Paradise, endlich Sonne (die hoffentlich auch dableibt) und ich bin mal wieder alleine unterwegs. Aber keine Panik, ich habe meine Freunde nicht vergrault, die Maedels kommen morgen nach. Sie mussten nur wegen ihrer Steuererklaerung nach Brisbane und da ich jetzt schon 2mal dort war und die Stadt immernoch viel zu langweilig finde, bin ich schonmal vorgefahren...
Wir haben gerade 17 Uhr und es wird so langsam dunkel... Wirklich komisch hier drueben, spaetestens um 7 ist es stockfinster...

Mir geht um ehrlich zu sein jetzt der Erzaehlstoff aus... Ich erlebe so viel, dass ich ueberhaupt nicht mehr beurteilen kann, was erzaehlenswert und was einfach nur langweilig ist. Gestern abend konnte ich zum Beispiel nicht schlafen, weil die Froesche vor meinem Zimmerfenster wohl fuer ihr naechstes Konzert geuebt haben... Oder sie haben sich einfach nur gestritten ... ("Scheiss Froesche!!")
War das jetzt wichtig? Schaetzungsweise eher nicht...

Achja, ich habe gehoert, dass in Deutschland gerade kein Flugzeug startet oder landet, ich bin ja mal gespannt ob ich problemlos nach Hause fliegen kann ... Aber meine Versicherung verlaengert ja sicher gerne um ein paar Tage, wenn ich irgendwo festsitze ;-)

Ich werde mich jetzt aufmachen, den Weg zurueck zum Hostel zu finden und mir einen leckeren Teller Instant-Nudeln genehmigen ... Da freu ich mich doch ...

Natalie

Freitag, 16. April 2010

In aller Kuerze ... Again

Und mal wieder ist meine Internet-Zeit zu begrenzt, um euch meine Erlebnisse in allen Details zu schildern ... Man moege mir verzeihen und mich bei meiner Rueckkehr zu ungeklaerten Details befragen ...

Nach den Whitsundays ging es fuer mich weiter nach ... tadaa ... Bundaberg ... Aber gluecklicherweise nur fuer kurz, es gibt dort ausser Fruit Picking und einer Bar (immerhin mit Livemusik) nicht wirklich viel zu sehen. Aber wenigstens war ich dort ;-)

Weiter ging`s nach Rainbow Beach (ein meiner Meinung nach wunderschoener Name fuer einen Ort, er kommt daher, dass die Sandduenen am Strand verschiedene Schattierungen haben, zwar nicht unbedingt die Regenbogenfarben, sieht trotzdem sehr schoen aus)...

Erste Mission: Fraser Island

Wir zogen aus, dem Regen zu strotzen und unseren Weg auf Fraser Island zu finden (was nicht immer besonders einfach war). Ein Auto vollgepackt mit 7 Leuten und dem Noetigsten zum Ueberleben (Zelt, Essen, Trinken, Bikini, Handtuch, Zahnbuerste) machte sich also auf die Reise... Ein Glueck hatten wir zwei technisch mehr oder weniger begabte maennliche Mitfahrer, die uns bei der Reifenpanne nach nur 20 Minuten auf der Insel doch sehr behilflich waren (Auf gut deutsch: Wir Maedels hatten netuerlich keine Ahnung wie man einen Reifen wechselt, standen daneben und haben Fotos gemacht).
Wunderschoene Landschaft, ein wunderschoener Strand an dem man leider nicht schwimmen gehen durfte, wollte man nicht als Futter fuer die Haie enden... Und dann die Sintflut: Wir waren gerade auf dem Campingplatz angekommen, haben mir vereinten Kraeften unsere Zelte aufgebaut (da waren wir Maedels dann wieder nuetzlicher als beim Reifen wechseln), da oeffnete der Himmel seine Schleusen. Regen, Regen, Regen ... Pfuetzen im Zelt, in den Schuhen, alles nass ... Ich liebe Camping :-/
Doch man hatte ja schliesslich fuer den Trip bezahlt, da laesst man sich von so ein bisschen Wasser von oben nicht aus dem Konzept bringen. Am naechsten Tag ist man morgens aus dem nassen Zelt gekrochen, hat sich ins dreckige, schlammige Auto gesetzt und ist (wie auch anders?) durch den Regen zum Lake McKenzie gefahren... Wer Lake McKenzie googelt sieht wunderschoene Bilder, weisser Sandstrand, tuerkisblaues Wasser, paradiesisch ... Wer sich meine Fotos anschauen wird, wird zwar auh weissen Sand und tuerkisblaues Wasser sehen, nur leider alles mit einem leichten Graustich ... Aber man kann ja nicht immer Glueck mit dem Wetter haben (wobei mir der Regen so langsam WIRKLICH auf die Nerven geht!!!)
Der Tag darauf hat es gluecklicherweise ein bisschen besser mit uns gemeint und es fing erst an zu regnen, als wir auf der Faehre zurueck in Richtung Festland waren...
Aber jetzt sind wir wirklich stolz auf uns, dass wir Fraser Island ueberlebt haben... Jederzeit wieder, diesmal aber bitte mit einer Federkernmatratze, einem Dach ueberm Kopf (und ich meine kein Zeltdach) und Sonnenschein ;-)

Zurueck in Rainbow Beach waren dann doch alle wieder recht froh darueber, die geschundenen Ruecken in ein Bett legen und eine warme Dusche nehmen zu koennen... Aber Zeit zum Ausruhen gab es nicht, am naechsten Tag ging es das erste mal zum Surfen...

Nachdem wir erstmal am Strand von unserem Surflehrer zu bootcamp-aehnlichen Uebungen animiert wurden (hinlegen, aufstehen, hinlegen, aufstehen), ging es ins Wasser.
Das Surfbrett ans Bein geschnallt hat mich natuerlich gleich mal eine riesen Welle umgehauen, dass ich kurz mal dachte, meine Zeit ist abgelaufen und ich ertrinke im schoenen Rainbow Beach... Nach 5 weiteren Wellen dieser Art war man schon daran gewoehnt, jedes Mal aufs Neue wieder ums Ueberleben zu kaempfen ;-)
Ich muss ja ganz objektiv mal sagen: Ein Naturtalent bin ich beim Surfen nicht... Ich stand ein paarmal fuer ein paar Sekunden auf dem Brett, den Hauptteil habe ich aber liegend auf dem Surfbrett verbracht, um den Fall ins Wasser (der dem Versuch, aufzustehen, definitv folgt) zu umgehen... Naja, jetzt kann ich wenigstens sagen, ich war in Australien UND ich war sirfen... Vielleicht werde ich es noch einmal probieren... Wenn mich keiner dabei beobachtet ;-)

Soo, mein Computer blinkt schon wie verrueckt und zeigt mir meine letzten Minuten Internetzeit an (dass die halbe Stunde aber auch immer so schnell vorbei geht!)...
Ich verabschiede mich von euch und werde mich bald wieder melden...

Natalie

Sonntag, 11. April 2010

Vom Schnarchen

Dies sind die Aufzeichnungen von mir, wie ich auszog um eines der gefaehrlichsten Raubtiere des Planeten zu bekaempfen. Alles was ihr hier lest, entspricht, so unglaublich es sich auch anhoeren mag, der Wahrheit... Ich werde nun von meiner Jagd auf den Koenig der Schnarcher nach besten Erinnerungen berichten.

Schnarcher mag niemand. Das ist Fakt. Genauer gesagt, eine der Uraengste, die tief in unseren Genen verwurzelt ist, ist die Angst vor Schnarchern, einhergehend mit der abgrundtiefen Abneigung gegen solche. Man koennte sogar von Hass sprechen.

Nun, wie bei allen Lebensformen dieser Welt, gibt es immer ein besonders grosses, besonders gefaehrliches, besonders aggressives Exemplar einer Spezies. Das Exemplar, dass mir begegnet ist, war das groesste, gefaehrlichste und aggresivste von allen. Man kann es ohne zu uebertreiben als den Koenig der Schnarcher bezeichnen. Ein ca zwei Meter grosser Saeuger mit extremer Koerperbehaarung. Seine auditiven Aktivitaeten sind nachts dermassen intensiv, dass ich beschlossen habe ihn in die Kategorie „nachtaktiv“ einzustufen.

Seit ich ihm vor ca einer Woche begegnet bin, haben wir genau vier Worte gewechselt. Besonders gespraechig ist er also nicht. Seine Hoehle befindet sich genau unter meinem Hostelbett, wo er sich aus Bettlaken ein Nachtlager gebaut hat, wobei er seinen eigenen Speichel benutzt um es zu festigen (siehe Termiten).

Um ueberhaupt eine Sichtung zu erreichen muss man Zeit mitbringen. Am ersten Abend hab ich von ungefaehr 10 uhr abends bis 1 Uhr morgens angesessen, bevor er sich ueberhaupt gezeigt hat. Da ich wusste, wo seine Hoehle sich befindet, musste ich nur Quartier beziehen und abwarten. Und als ich schon fast die Hoffnung aufgegeben hatte, ist er doch noch aufgetaucht. Nach kurzem Beschnueffeln seiner Hoehle hat er sich darin verkrochen und angefangen... Den Titel „Koenig der Schnarcher“ traegt er nicht zu unrecht. Dieser ... „Mensch“ schnarcht so laut, dass man sein eigenes Wort nicht mehr versteht, und das ist keine Uebertreibung. Nachdem ich seine Laute (ich vermute es handelt sich dabei eher um Lockrufe als um Drohlaute) ausgiebig studiert habe, machte ich mich an deren Imitation. Unmoeglich! Selbst unter Aufbringung aller Kraft kann ich die Lautstaerke (die nebenbei in Dezibel der einer startenden Boeing 747 entspricht) nicht annaehernd erreichen. Und jeder Versucht bereitet mir unglaubliche Schmerzen im Mund-Nasen-Bereich. Desweiteren befindet sich der Schnarcher in einem tranceartigen Zustand, aus dem ihn nichts, aber auch garnichts zu wecken vermag. Ich beliess es fuers erste bei meinen Nachforschungen und brach die Jagd fuer diese Nacht ab.

In der darauf folgenden Nacht bekam ich Gesellschaft von einem anderen Forscher, der sich wie ich auf Schnarcher spezialisiert hat. Sein Quartier befand sich unweit von meinem auf einer kleinen Anhoehe auf der anderen Seite des Raums. Durch Gespraeche und Erfahrungsaustausch mit eben diesem kam ich zu folgender Erkenntnis: Es sind weder Lockrufe, noch Drohlaute, nein, der Schnarcher markiert auf diese Weise sein Territorium. Und eine weitere Erkenntnis kam uns. Der Schnarcher jagt! Gnadenlos und effizient, obgleich subtil jagt der Schnarcher seine Beute bis zum Schluss. Erst als es bereits fast zu spaet war, realisierten wir, dass wir uns bereits in seinem Bann befanden...

Das Jagdschema des Schnarchers gleicht keinem bisher bekannten. Es ist komplett passiv, der Schnarcher selbst uebt keine Gewalt auf sein Opfer aus. Lediglich die Laute, die er waehrend seiner Rast von sich gibt, sind seine Waffe. Toedlich effizient. Der Schnarcher baut dabei auf die Ueberwindung des Selbsterhaltungstriebs seiner Opfers durch staendige Reizung der Sinnesorgane. Der dabei entstehende Effekt wirkt sich umgehend auf das rationale Denken des Opfers aus und treibt dieses nach einem bis zu stundenlangen Todeskampf in den Suizid. Der Schnarcher hat dann nichts anderes mehr zu tun, als aufzuwachen und sich an seinem neuesten Opfer zu laben. Als wir bemerkten, wie sein Jagdschema funktioniert waren wir bereits dem Wahnsinn nahe. Jetzt hiess es handeln und zwar schnell, denn eine Art sechster Sinn laesst den Schnarcher ahnen, dass seine Taktik Erfolg hat, worauf er seine Atemfrequenz und damit das Tempo der Laute erhoeht und zugleich auch die Intensitaet der Laute steigert, was bei seinen Opfern den Effekt des Verrueckt-werdens beschleunigt. Uns blieben hoechstens Minuten...

Die erste Loesung, die wir in Erwaegung zogen war Gewalt! Meiner Theorie nach muesste der Schnarcher, sobald meine geliebte Gitarre auf seinem Gesicht zerschellt umgehend aufhoeren. Jedoch muesste der erste Schlag sitzen, denn sollte ich mit dem ersten Schlag nicht sofort sein Lichtlein ausknipsen, wuerde er evtl erwachen und uns aktiv angreifen, evtl sogar die Hostelrezeption informieren. Das Risiko war zu gross. Ausserdem lag mir meine Gitarre sehr am Herzen. Gerade, als ich mit meinem Leidensgenossen verschiedene Wuergetechniken und deren Chancen auf Erfolg eroerterte, kam mir ein Gedanke. Mittlerweile war der Schnarcher im finalen Akt seiner Attacke und einen klaren Gedanken zu fassen grenzte an Unmoeglichkeit. Doch irgendwoher nahm ich die Kraft. Ich vermute es war das letzte bisschen Selbsterhaltungstrieb, dass mir blieb und mich dazu veranlasste, zu handeln. Passivitaet! Der Schnarcher jagd passiv, warum nicht eine passive Verteidigung versuchen. Das Augenmerk seiner Attacke lag offensichtlich auf unserer Faehigkeit, Schall wahrzunehmen, den unser Gehirn in Form von Geraeuschen und Toenen interpretiert. Wenn nun die Verbindung zum Gehirn unterbrochen wird, muessten wir eine Aussicht auf Erfolg haben. Jedoch war Vorsicht geboten, denn genau diese Art von panischem Handeln koennte zugleich unser Ende sein. Sollten wir in unserem Wahnsinn auf die Idee kommen, undere Koepfe mit gewalt vom Torso zu trennen um der Pein zu entgehen, war die Jagd des Schnarchers erfolgreich. Um also unser Ueberleben zu garantieren musste etwas anderes die Verbindung Ohren - Gehirn - Schmerzrezeptoren unterbrechen. Und da kam mir die Loesung...

Jedes Hostel verkauft Ohrstoepsel, denn die allgegenwaertige Gefahr, dass ein Schnarcher seinen Gebietsanspruch versucht zur Geltung zu machen, ist bekannt und wird nicht unterschaetzt. Mit letzter Kraft schaffte ich es zur Rezeption, mittlerweile war es bereits 4 Uhr morgens, und verlangte erst nach einem Baseballschlaeger und einem Leichensack. Als mir das zu meinem grossen Missfallen verwehrt wurde, entschied ich mich dann doch fuer Ohrstoepsel. Gerade noch rechtzeitig, bevor der Schnarcher sein Opfer entgueltig in den Wahnsinn trieb, konnte ich mich und meinen Mitstreiter retten, indem wir unsere Ohren vor den unwiderstehlichen Jagdlauten des Schnarchers verschlossen. Mit der Sekunde, in der das Schaumstoffgewebe meine Hoehrmuschel verschloss, breitete sich eine Ruhe und Seeligkeit in meinem Koerper aus. Ich fiel umgehend in einen tiefen und erhohlsamen Schlaf, durch eine Decke und ein Kissen vor den gierigen Augen des Schnarchers verborgen. Endlich in Sicherheit...

Die folgenden Naechte ueberlebten wir durch Anwendung eben eroerterter Methode. Der Schnarcher gab sich zwar alle Muehe, doch wir waren gewappnet und seine Attacken konnten uns nichts mehr anhaben. Ich verbrachte noch einige Zeit damit, sein Verhalten aus sicherer Entfernung zu studieren. Seine Effizienz und seine unglaublichen Kraefte sind unheimlich und zugleich beeindruckend.

Solltet ihr jemals in denn Bann eines dieser gefaehrlichen Raubtiere gelangen, vergesst alles, was euch euer Gehirn empfielt, sondern verschliesst umgehend eure Ohren! Das ist die einzige bisher bekannte Methode, entwickelt von mir persoenlich. Vermeidet am besten typische Jagdgruende von Schnarchern, wie Hostels, Hotels, Mehrfamilienhaeuser, in seltenen Faellen sogar die eigenen vier Waende. Wenn ihr all dies beherzigt, habt ihr eine maximale Chance, mit dem Leben davon zu kommen.

Viel Glueck und haltet die Augen stehts offen und die Ohren wenn moeglich geschlossen!

Euer Philipp

Mittwoch, 7. April 2010

Im Westen nichts neues ... not!


Sodele ihr lieben, es gibt mal wieder einen Blogeintrag von mir, damit euch nicht ganz langweilig wird :D


Nachdem wir Sonntag in den Flieger gestiegen sind und nicht gestorben sind, demzufolge heute auch noch leben, sind wir gegen Nachmittag in Perth angekommen! Perth liegt in Western Australia und ist gleichzeitig auch noch die Hauptstadt des eben genannten Staates. Es leben ungefaehr 1,8 Mio Menschen in Perth, klingt zunaechst nicht nach besonders vielen, wenn man jedoch bedenkt, dass in ganz Western Australia nur rund 1,9 Mio Menschen leben, dann ist das doch ganz ordentlich :D Noch eine lustige Tatsache: Die Groesse von Western Australia betraegt ungefaehr ein Drittel von ganz Australien und das entspricht wiederum ca der Groesse von Indien, jedich nur ca 0,5% von dessen Population :-) Also total verrueckt!

Da es immernoch Ostersonntag war, war so gut wie alles geschlossen, deswegen sind wir direkt ins YHA eingecheckt und haben den restlichen Tag nicht wirklich viel unternommen.

Montag hat sich das aber geaendert, denn Perth bietet viel zu tun! Mittlerweile sind wir sehr gut im neue Staedte erkunden und haben auch mit der Zeit eine sehr praezise Technik ausgearbeitet, die da lautet: Ziellos loslaufen und einfach mal schaun, wo man rauskommt :D Rausgekommen sind wir in der Innenstadt, wie praktisch! Perth ist an sich eher ruhig und zusammen mit den etwas aelteren Gebaeuden ergibt das eine sehr entspannte Atmosphaere. Es gibt ein paar Wolkenkratzer, aber die lassen sich an zwei Haenden abzaehlen :D Was uns auch aufgefallen ist, ist, dass es, aehnlich wie in Tasmanien, kaum backpacker hier gibt. Kaum einer wagt sich so weit in den Westen, deswegen sind die Hostels mal wieder etwas guenstiger (jetzt verstehe ich auch warum, danke Gerrit!) und es ist ein bisschen weniger Massentourismus-maessig. Wenn man doch mal einen Backpacker trifft, dann sind das meistens die „echten“, die Australien mit dem Auto erkunden und sich eher fuer das Land und nicht die Touristenattraktionen interessieren.

Nachdem wir ein bisschen ziellos herumgelaufen waren, haben wir schliesslich, auf einen einheimischen Tipp hin, die 37 nach Kings Park genommen und uns dort ein bisschen umgeschaut. Der Park an sich war sehr schoen, uebertroffen wurde er eigentlich nur von den Botanischen Gaerten (ja schon wieder, aber diesmal wars sogar interessant :D)! Man hat ausserdem einen wunderschoenen Ausblick ueber den Fluss auf das Stadtzentrum und die Skyline. Alles in allem ein super Tag mit kleinem Picknick im Park und bratender Sonne!



Und schon wars Dienstag! Wir sind erstmal den Supermarkt abklappern gegangen um uns fuer die naechsten Tage zu versorgen. Komischerweise war an dem Tag alles im Angebot (will mich ja garnicht beschweren!), deswegen kamen wir richtig guenstig und mit guten Essen davon! Lammsteaks, Truthahnhackfleisch und sowas, man ist das lange her, dass ich ein gutes Steak zwischen den Zaehnen hatte :D Alles in eine grosse Tuete gepackt, Namensschild draufgeklebt und ab in den Hostelkuehlschrank! Wie immer mit der leisen Angst, dass sich jemand dran bedienen koennte... aber damit muss man nunmal leben...

Mit dem Zug gings dann zum AQWA, dem Aquarium of Western Australia! Nach dem Great Barrier Reef war natuerlich alles nachfolgende nicht annaehernd so gut, aber gefallen hats uns trotzdem. Hoehepunkt war ein 90 Meter langer Tunnel, der direkt durch das Aquarium fuehrt und bei dessen Durchquerung man von den Haien, Schildkroeten, Stachelrochen und all den anderen Fischarten direkt umschwommen wird. Ein bisschen unheimlich, aber gut! Leider war es sehr schwierig, gute Schnappschuesse zu machen, da das Licht sehr schwierig war, doch der ein oder andere ist mir trotzdem gelungen. Die Zeit verging wie im Flug, wir haben tatsaechlich fast 4 Stunden dort verbracht, bevor es dann zurueck zum Hostel ging, wo die Lammsteaks in der Pfanne gelandet sind und es ein sehr gutes Abendessen gab! Danach obligatorisches „socialising“ im Pub um die Ecke :D




Mittwoch. Wenn man in Perth ist, darf man eine Sache auf keinenfall auslassen: Rottnest Island! Dazu nimmt man die Faehre vom Fremantle Port, das dauert ungefaehr 40 Minuten und dann ist man auch schon drueben. Beruehmt ist Rottnest Island fuer zwei Dinge: Wunderschoene Landschaft und Straende... und Quokkas! Quokkas sind eine ziemlich suesse Mischung aus ... naja Biber und Ratte? Ein bisschen groesser als ein Hamster und total witzig. Es ist zwar verboten sie zu fuettern, aber es klappt trotzdem :D Was die meisten leute machen, wenn sie die Insel besuchen, ist sich ein Fahrrad auszuleihen und den Strand entlang zu duesen, was wir dann auch gemacht haben. An dem Tag haben wir ca 17 km auf dem Rad zurueckgelegt, was sich dann auch bemerkbar gemacht hat... Wir waren am Abend ordentlich am Ar... aehm Hinterteil mein ich :-) Aber gelohnt hat es sich allemal! Die wunderschoenen Straende hatten ihre Reize und die Landschaft war einfach „boah!“. Lustig fand ich die Oliver Hill Gun, eine fette Kanone zur Abwehr von (deutschen) Kriegsschiffen im (zweiten Welt-) Krieg. Sie ist eine der wenigen, die noch uebrig sind und dient nun als Touristenattraktion. Mit Erfolg, ist sehr beeindrucken!




Der Donnerstag war sehr faul und wenig ereignisreich... Manchmal muss man einfach einen faulen Tag einlegen, bevor man vor lauter Rumreisen, Abenteuer erleben und Piratenschiffe entern noch verrueckt wird. Hohepunkt des Tages war ein Lammsteak, dass in einer Pfanne gebrutzelt wurde und danach von hungrigen Backpackern zusammen mit Reis und Gemuese verspeist wurde! :-) Ansonsten wurde das Hostelbett auf seine dauerhafte Belastung getestet.

Soweit die neusten Meldungen aus Australien! Hoffe euch gehts allen gut und ihr habt Ostern gut ueberstanden.

Bis bald und machts gut,

Euer Philipp