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Samstag, 27. Februar 2010

Roadtrip! ... again

Heyho zusammen

Hab mal wieder viel zu erzaehlen, die letzten Tage waren alles andere als langweilig! Aber der Reihe nach...

Den Mittwoch hab ich erstmal mit einer meiner Lieblingsbeschaeftigungen begonnen. Ausschlafen! War auch bitter noetig nach all dem Rumgereise :D gegen 11 bin ich dann mal losgezogen, Prioritaet Nummer eins: Essen suchen! In dieser Stadt scheints einfach keine take aways zu geben... hab letztenendes Knoblauchcurry zum Fruehstueck gehabt. Auch eine Art, den Tag zu beginnen. Tja dann hab ich erstmal die Stadt weiter erkundet, hab den Beehive gesehen, das ist das old government house, das zweithoechste Holzgebaeute der suedlichen Hemisphaere! Dazu muss man aber erwaehnen, dass es ziemlich leicht ist, in der suedlichen Hemisphaere in irgendetwas das hoechste oder groesste zu sein, also keine grosse Leistung. Mein highlight des Tages war definitiv das Te Papa, das international museum of Wellington. Ich bin bestimmt drei Stunden darin herumgeirrt, hauptsaechlich, weil ich den Ausgang nicht gefunden hab, aber auch, weil das Museum einfach der Hammer ist. Bin ja sonst nicht so der Museumstyp, aber mein lieber Scholli! Das hatte es wortwoertlich in sich! Und das Beste (und auch der Hauptgrund, warum ich ueberhaupt hin bin) war, dass es umsonst war! ;-) Hab mir sagen lassen, der Bau der Museums hat an die 500 Mio. Dollar gekostet! Irgendwann hab ich dann auch den Ausgang wieder gefunden und bin weiter. Noch ein bisschen den Hafen erkundet, den Ruderern beim Rudern zugeschaut und dann war der Tag auch schon rum. Und jetzt weiss ich auch, warum die Einhemischen ihre Stadt liebevoll Windy Wellington nennen... der Name hats ja quasi schon verraten: es windet immer, ueberall und meistens heftig!

Donnerstag musste ich dann frueh raus, nix da Lieblingsbeschaeftigung. Hab um 7:30 den Shuttlebus zum Ferry Terminal genommen, hab mein Gepaeck und mich eingecheckt und bin ab auf die Faehre zur Suedinsel. Die Faehre befoerdert nicht nur Passagiere sondern auch Autos, ist quasi das einzige Mittel, die Cook Passage zwischen Nord und Suedinsel zu durchqueren, man kann zwar auch fliegen, aber das ist recht teuer und auch schwieriger, wenn man ein Auto hat. Ca 3 Stunden ging die Fahrt, die Faehre selbst war der reinste Luxusdampfer! Zwei Cafes, eine Bar, ein Restaurant und jede Menge Gluecksspielautomaten :D Die 3 Stunden gingen dementsprechend schnell rum. Angelegt hat die Faehre schliesslich in kleinen Ort Picton, der sehr nach Urlaub aussieht :D Anders laesst sich es kaum beschreiben! Palmen, Sonne, Strand, Segelboote, alles was eben dazugehoert! Hatte aber leider nur kurz Aufenthalt, denn der TransCoastal Expres nach Christchurch fuhr eine halbe Stunde nach meiner Ankunft ab. Fuenf Stunden Zugfahrt... uff... das wird langweilig dacht ich mir. Von wegen! Zugfahren in Neuseeland ist sauspannend! :-) Erstmal ist der Zug eher wie ein Wohnzimmer eingerichtet, es gibt zwar Vierersitze, aber auch Leseecken, in denen man im Halbkreis sitzt und solche Spaesse :D Saugemuetlich jedenfalls. Und die Leute mit denen ich gereist bin waren sehr gut drauf und haben mit interessanten Details ueber das Land nicht gespart. Und zur Kroenung des ganzen hat der Schaffner per Mikrophon die gesamte Zugfahrt kommentiert, hat uns auf besonderheiten der Landschaft und andere Dinge aufmerksam gemacht, beispielsweise Neuseelands groesste Cattle Station (Rinderfarm), die etwa 500 Hektar gross ist (da passt das Wort „gross“ wie die Faust aufs Auge!) oder eine gewaltige Salzwasserentsalzungsanlage, die zum einen Trinkwasser liefert, aber hauptsaechlich fast ganz Neuseeland mit Salz versorgt. Nach etwa einer Stunde fuerte mich die Zugfahrt direkt an den Pacific Ocean, dessen Kueste wir dann auch etwa 2 Stunden gefolgt sind. Einfach nur beeindruckend! Auf den Felsen an der Kueste konnte man sogar ein paar Robben sehen :-) und von der Aussichtsplattform (jaha, der letzte Wagon hatte kein Dach :D) konnte man super Bilder schiessen!

Jaa, wie schon gesagt, Zugfahren ist hier lange nicht so langweilig wie in Deutschland. Und: Der Zug war puenktlich! :-) Tadaaa! Da kann sich die Deutsche Bahn mal ein Beispiel nehmen, in Neuseeland sind Busse und Zuege in 95% der Faelle auf die Minute genau! Von wegen deutsche Puenktlichkeit... :D

In Christchurch angekommen hab ich mich erstmal ins Base Backpackers im Stadtzentrum (direckt neben der „Christchurch“, der Cathedral in Christchurch) eingebucht. Es war schon etwas spaet am Abend, ich bin noch ein bisschen durchs Zentrum gelaufen, hab mir dem Park angeschaut und bin dann auch ins Bett, war ein langer Tag.

Am Freitag hab ich (oh Zufall!) zwei alte Bekannte getroffen, die „zufaellig“ auch in Christchurch waren und im selben Hostel (sogar selbes Zimmer :D) wohnen... good old Ricky und Georgina :-) Ok, war ein bisschen geplant, aber wirklich sehr kurzfristig. Als ich in Wellington war kam eine Mail, dass die beiden jetzt doch nach Neuseeland gehen und wo ich denn gerade stecke. Und der Zufall wollte es, dass wir mit einem Tag unterschied in Christchurch seien wuerden :D Und die beiden hatten schon einen Campervan gebucht und da war natuerlich klar, was gemacht wird: ROADTRIP! :-) Den Freitag haben wir damit verbracht ein bisschen den Markt zu durchstoebern und uns im Besucherzentrum mit ganz vielen Broschueren uns Prospekten einzudecken, denn so ein Roadtrip will gut geplant sein! Dann gabs noch das traditionelle Backpackerabendessen (Nudeln mit Tomatensosse), ein zwei Drinks in der Hostelbar und der Freitag war rum. Anscheinend war das Schicksal uns wohlgesonnen, denn alleine reisen ist zwar ganz nett, aber auf Dauer stinklangweilig :D Das ging mir so und die beiden brauchen mich ebenso, denn wer soll sonst den Streitschlichter spielen. Man kennt das ja, Geschwister oder Cousins streiten ja gerne mal, ueber jeden Hennefurz und da kommt der Philipp grad recht um beide in die stille Ecke zu schicken, sie ein bisschen schmollen zu lassen und sich dann bei einer Waffel Hokey Pokey Eiscreme wieder zu vertragen :-) Hach, das ist einfach sehr befriedigend! Und wir haben auch fast komplett die gleiche Reiseroute, es ist wirklich mehr als perfekt! :-)

Samstag haben wir ausgecheckt und sind den Camper abholen gegangen. Das hat wieder mal Stunden gedauert, was aber zu erwarten war, da gibts mehr Papierkram zu erledigen, als bei ner Steuererklaerung...

Die Company, bei der wir den Camper gemietet haben, heisst Spaceship Campers, und der Camper ist wirklich das reinste Raumschiff. Erinnert ihr euch an die Schrottkarosse, die wir damals bei Wicked Campervans gemietet haben? Dieser Camper ist das genaue Gegenteil und die verdiente Belohnung dafuer, dass wir letztes mal so einen Haufen Schrott hatten! Komplette Campingausruestung, riesengrosses Bett, Fernseher mit DvD-Player, Kuehlschrank... und da der Camper ueber zwei Batterien verfuegt, kann er selbst bei exzessivem Gebrauch des Fernsehers am naechsten Morgen problemlos starten :-) Wie gemacht fuer uns! Es ging also los von Christchurch, hat uns erstmal eine Stunde gebraucht, um aus der Stadt herauszufinden. Dann gibs ab auf den Highway 73 Richtung Westcoast! Die Landschaft ist einfach nur wunderschoen! Mittagspause haben wir in einem kleinen Ort gemacht, der den aeusserst coolen Namen Springfield traegt! :-) ich war noch nie in Springfield, hab mich aber gleich daheim gefuehlt! Foto mit dem Ortsschild und weiter gings. Nachdem wir die Mountain Range durchquert hatten, haben wir an einem Rastplatz gehalten, dessen Umgebung komplett wie aus Der Herr der Ringe aussah! Aber richtig! Vielleicht habt ihr die Szene im zweiten Teil gesehen, wo Aragon die Reiter von Rohan anhaelt und sie um Hilfe bittet... Ich war dort :D Gegen Abend haben wir dann die Westcoast erreicht und haben auf einem kleinen Campingplatz in der Naehe von Hokitika, direkt am Lake Mahinapua uebernachtet. Da der Camper so toll war, hatten wir sogar eine recht gemuetliche Nacht.

Sonntag haben wir zusammengepackt und sind weiter die Westkueste runter, dem naechsten Reiseziel entgegen. Aber das ist ein anderer Blogeintrag...

Ja, viel ist passiert und viel wird noch passieren, Neuseeland ist einfach voller toller Sachen! Ich meld mich bald wieder, achts gut und bis bald.


Euer Philipp :-)






Dienstag, 23. Februar 2010

Hallo Hauptstadt!


Sodele, Zeit fuer einen neuen Bogeintrag! :-)


Ich bin gerade auf der Busfahrt von Wairoa nach Wellington und langweile mich, deswegen schreib ich schonmal ein bisschen.

Sonntag sind wir alle wieder mal nach Napier gefahren, denn Ros und Michael hatten Karten fuer die MoreFM Winery Tour. Hat aber eigentlich nur nebensaechlich mit Wein zu tun, die Hauptattraktion ist ein Open Air Konzert. Wir hatten aber erst einen kleinen Zwischenstop bei Katie und Paul, den Eltern von Michael, die ebenfalls in Napier wohnen. Von deren Haus hat man einen atemberaubenden Blick ueber Napier bis hin zum Hafen und dem Pacific Ocean.


Gegen Abend sind wir dann auf den Sacred Hill gefahren, wo das Open air stattfand. Die Bands waren mir voellig unbekannt, sind aber in Neuseeland sehr beruehmt und erfolgreich. Und von der letzten Band kannte ich tatsaechlich ein Lied, das kennt ihr bestimmt auch: „Everywhere you go, always take the weather with you“ lalala *sing* Es war ein sehr lustiger Abend, kam sogar richtig Festivalathmosphaere auf, lieber Richi! ;-) Uebernachtet haben wir bei Katie und Paul.

Am naechsten Tag, Montag, sind Ros und Michael morgens zu einem Meeting aufgebrochen, waehrend ich die Maedels beaufsichtigt hab. Ich hab die Gelegenheit gleich wargenommen und hab mit denen 3 Folgen Hannah Montana geschaut. Ich musste mich nichtmal schlecht fuehlen dabei, die wollten das schliesslich schaun und ich hab mich koestlich mit Kamuesiert! :D Spaeter sind wir in die Stadt gefahren und haben ein bisschen geshoppt, wir sind sogar ein Stueckchen weiter bis nach Hastings gefahren, wo ich dann 2 Stunden lang die Stadt erkundet hab. Die Neuseelaender wissen einfach, wie man schoene Kuestenstaedchen baut! Danach sind wir wieder zurueck zu Katie und Paul zum Tee. Nach einer kleinen Runde im Pool (ja, die haben auch einen Pool, neidisch? Hehe) sind wir zum Himbeerpfluecken gefahren, kennt ihr vielleicht, man bezahlt quasi dafuer, dass man die Drecksarbeit selber machen darf :D War aber sehr unterhaltsam, ich und die Maedels haben kraeftig geplueckt, frei nach dem Motto eine in den Korb, eine in dem Mund! Nachdem wir die geplfueckten Himbeeren dann mit einer Schale Vanilleeis genossen haben, haben wir Briar und Annabel in der Schule abgeliefert, einem Maedelsinternat in der Naehe von Napier. Auf Ratschlag von Ros sind ich und Michael brav im Auto sitzen geblieben, denn wenn man auf einer Maedchenschuel ist und da ploetzlich zwei gutaussehende (junge) Maenner auftauchen, dann kann das leicht gefaehrlich werden :D Wir habens aber ohne groessere Schaeden ueberstanden und haben und dann auf den Heimweg nach Wairoa gemacht.

Dienstag morgen hab ich dann meine sieben (es sind leider immernoch nicht nur sieben...) Sachen gepackt, mich von allen verabschiedet und in den Bus nach Wellington gestiegen. Tja und da bin ich jetzt immernoch... Kleiner Zwischenstop in Napier (schon wieder, langsam fuehlt ich mich dort fast zuhause...) und weiter gehts.

...

Endlich geschafft! Bin gegen 6 uhr abends in Wellington angekommen. Wellington, Neuseelands Hauptstadt, ist eine sehr schoene Stadt, sieht sehr europaeisch, wenn nicht sogar deutsch aus. Die Haeuser und Gebaeude erinnern mich irgendwie an Deutschland... vielleicht ist das aber auch nur Wunschdenken :D hab den Abend genutzt und bin zum Hafen gelaufen, der nicht weit vom meinem Hostel entfernt ist. Romantisch, wie ich nunmal bin, hab ich mir dann den Sonnenuntergang angeschaut :-) und hab gefroren wie eine Bande Eisbaeren!! Hier ist es vielleicht kalt! Das wars dann mit der Romantik :D Zurueck ins Hostel und ab in die Hostelbar, etwas gegen die Kaelte unternehmen! Klingt nach einem Plan. Man muss sich ja auch ein bisschen unters Volk mischen, nich war? Jetzt bekomm ich bestimmt wieder eine bitterboese Mail von meiner Mutter, ich soll nicht so viel uebers Saufen schreiben, aber ich sehe zwischen diesem sogenannten „Saufen“ und einem gemuetlichen Bierchen unter Backpackern einen Unterschied, liebe Eltern :D Euch mag die Fasnet noch in den Knochen haengen, aber ich weiss mich zu zuegeln ;-) (nehmts mir nicht uebel, wenn ich euch uebers Internet rund machen muss, aber in persona ist‘s mir leider nicht vergoennt :D)


So, ich hoffe euch gehts allen gut, ich werd jetzt erstmal 2 Tage Wellington erleben! Meld mich bald wieder.


Alles liebe,


Euer Philipp :-)

Samstag, 20. Februar 2010

Tuhara die Zweite: Gummibaum und 1930

G’day

Ich bins wieder. Die Woche war ereignisreich und lustig. Ich hoffe ihr habs Spass beim Lesen! :-)

Dienstag. Maennertag. Michael und ich sind frueh morgens aufgebrochen um das zu tun, was Maenner nunmal am liebsten tun. Holz machen! :-) Und zwar oldschool, mit Axt und so :D Ok, wir hatten auch ne Spaltmaschine, aber nich so ein lausiges Teil wie es bei uns daheim auf dem Wilhelmshof rumvegetiert (tschuldigung Vadder) sondern einen ordentlichen John Deree Hydrauligspalter mit gehoerig Power im Hintern. Und los gings Gespalet und aufgeladen wurde Gummibaum, klingt zunaechst nicht sonderlich spannend, aber lasst euchvon dem Namen nicht taeuschen, das Zeug ist hart wie Stein! Und da Michael sich schon den Hyrdauligspalter geschnappt hatte, musste ich halt mit Axt und Spaltkeilen vorlieb nehmen. Hab natuerlich gleich mal mit meinen Skills angegeben, danke uebrigens ans Elternhaus fuer die jahrelange Ausbildung ;-) Hat auch geklappt, Michael war sichtlich beeindruckt. Und ich war sichtlich am Ar... Ende meiner Kraefte am Ende des Tages. Aber nach drei vollen Anhaengern, einem kaputten Axtstiel und mehreren kaputten weil gewaltsam misshandelten Spaltkeilen (und natuerlich einem total kaputten deutschen Backpacker) war das doch ein sehr produktiver Tag.

Mittwoch. Aufgestanden und festgestellt, dass mir jeder einzelne Knochen im Leib abartig weh tut. Komisch... Egal, nach einer Runde im Pool und anschliessendem Fruehstueck wars schon viel besser :D Leider hat mich das Feuerholz immernoch nicht in Ruhe gelassen, denn es musste ja schiesslich auch noch abgeladen werden... Damit hab ich dann den Tag begonnen, gefolgt von drei Stunden Gartenzaun schrubben, Laub zusammenrechen, Buesche schneiden, Garten entunkrauten... solche Spaesse eben. Abends kamen Verwandte von Ros zu Besuche, was bedeutet, dass ich mal wieder ein ausserordentlich gutes Abendessen bekommen habe ;-) Nach einigen Flaschen sehr sehr guten Weins (yummy!) bin ich dann langam Richtung Bett getorkelt. Ich weiss auch nicht, aber anscheinend gehoert es zur neuseelaendischen Etikette, Gaeste gnadenlos abzufuellen :D ... Ich glaub es gibt schlimmeres ;-)

Donnerstag. Hab den Tag damit verbracht diverse Dinge ums Haus herum zu erledigen, Garten weiter entunkrauten, diverse Wege ausbessern und ein Vogelbad auf einem kleinen Huegel zu bauen (dafuer musste ich ca 20 Kiloschwere Steine erstmal den Huegel raufschleppen... aechtz...) ansonsten hat sich an dem Tag nicht viel ereignet. Oh doch, es gab fish & chips zum Abendessen :-)

Freitag hats so stark geregnet, dass ich den Tag frei bekommen hab :-) Bin morgens mit Michael in die Stadt runter gefahren (sofern man Wairoa eine Stadt nenne kann) um Olivia in die Schule zu bringen. Anschliessend gabs Neuseelands besten Mincepie zum Fruehstueck :-) Da gibts so ne kleine Baeckerei und die gewinnen seit Jahren Neuseelands Pie Award. Jab, armseelig, dacht ich erst auch, aber nachdem ich gekostet hab, war mir klar, diese Baeckerei traegt diesen Titel zurecht! Es sind halt doch die kleinen Dinge im Leben, die gluecklich machen :D Den Rest des Tages hab ich mir n entspannten gemacht und mich von einer harten Arbeitswoche erholt. Ja, Gartenarbeit kann sehr anstrengend sein und ich hab ja auch andere Dinge gemacht... Also verdienter freier Tag!

Am Samstag sind wir frueh aufgebrochen, denn in Napier war Art Deco Week! Das heisst, alles und jeder kleidet sich im Stil der 30er Jahre. War wirklich sehr interessant! Menschen, Autos, Polizisten, alle waren lustig angezogen, an jeder Ecke hat eine Jazzband gespielt und es gab eine dicke Parade. Michael hat mich morgens in Naier abgesetzt, denn er und die Maedels sind zu einem Schwimmsportevent weitergefahren und ich hab den Tag in Napier verbracht. Hab den Tag auch gleich sinnvoll genutzt und bin erstmal dick Klamotten einkaufen gegangen, das war auch bitter noetig, denn meine alten Sachen sahen mittlerweile aus wie aus der Altkleidersammlung, ausserdem waren sie mittlerweile viel zu gross... Man sollte mir wirklich keine Kreditkarte geben, es ist einfach zu einfach, damit Geld auszugeben... :D Nachmittags hat mich ein Freund aus Australien angerufen und wir haben ca 5 Minuten telefoniert, da bekam ich die Meldung, dass mein Guthaben alle sei... Sehr komisch, denn ich war ja der, der angerufen wurde. Aber anscheinend muss ich auch zahlen, wenn ich in einem anderen Land bin, hab ich zwar schonmal gehoer, aber in der Situation ganz vergessen... 20 Dollar futsch... Und das Dumme daran war, dass ich auf einen Anruf von Michael wartete, wann und wo er mich wieder abholt und ohne Guthaben kann ich keine Anrufe oder SMS empfangen. Also in den naechsten Vodafone Shop gelatscht und hab erstmal Guthaben gekauft. Nachdem ich vergeblich versucht hab, das Guthaben aufs Handy zu bekommen, hats mir dann gedaemmert: ich bin ja bei Vofafone Australien und nicht Neuseeland, funktioniert also nicht. Ah! Was nun? Nachdem ich dem Verkaeufer ganz lieb erklaert hab, was mein Problem ist, hat er mir tatsaechlich meine 20 Dollar fuer das Guthaben zurueckerstattet (ich musste wirklich seeeehr lieb gucken!) und mich gehen lassen. Tja, immernoch nicht weitergekommen, denn mittlerweile war es nach 4 und Michael wollte so um 4 mal anrufen um zu sehen, wies aussieht. Aber ich bin ja nicht bloed, also hab ich mir die netteste alte Dame auf der Strasse ausgesucht, erstmal 2 Minuten gesmalltalkt und dann (natuerlich wieder mit gaaanz liebem Blick) gefragt, ob ich kurz ihr Handy fuer eine SMS benutzen duerfte. Selbstverstaendlich! Puh, das ist ja nochmal gut gegangen und ich wurde auch erfolgreich abgeholt! So kanns gehen in einem fremden Land. Aber man(n) muss sich nur zu helfen wissen. Am Abend sind wir dann noch alle zu Nachbarn von Ros und Michael gefahren, denn da gabs einen 5. Geburtstag zu feiern! Das war auch sehr lustig, alle waren supernett und ich hab meine komplette Lebensgeschichte bestimmt fuenf mal erzaehlt, weil jeder, dem ich vorgestellt wurde natuerlich gefagt hat wo ich schon so war und warum ich herumreise und so weiter... Einer der aelteren Herren wollte mir nicht glauben, dass ich aus Deutschland komme, weil seiner Meinung nach mein Englisch unverkennbar aus England kommt. Er lasse sich von mir doch nicht verarschen! Ich musste ihm tatsaechlich meinen Reisepass zeigen :D Irgendwann waren dann die Maedels muede und wir sind wieder heim.

So, es ist bereits Sonntag und wir haben mal wieder viel vor, aber das ist ein anderer Eintrag. Ich wuensch euch was, benehmt euch und seid wie immer lieb zu euren grossen Bruedern! :-)

Bis bald, euer Philipp

P.S. Lieber Bernolph, ich hab von dem Black Water Rafting gehoert, leider kann ich nicht alles machen, was Neuseeland zu bieten hat, aber sei versichert, was bei mir auf dem Programm steht, ist mindestens genauso gut! ;-)

Montag, 15. Februar 2010

Tuhara Farm

Heyho ihr lieben

Alles klar? Sitzt ihr bequem? Gut, weiter gehts im Reiseblog...

Nach einem ausgiebigen Fruehstueck (gratis, deshalb lecker) bin ich am 12. Feb gegen 13:15 in den Bus nach Wairoa gestiegen. Den Vormittag hab ich damit verbracht, ein bisschen die Gegend zu erkunden, Vorraete nachzuruesten und solche Sachen halt. Als ich auf den Bus gewartet hab, ist mir ein Typ ausgefallen (weiss, maennlich, um die 50) der in einer Pfanfinderuniform unterwegs war und eine Gitarre in der Hand und eine Blockfloete in der Tasche hatte. Den quatsch ich doch gleich mal an, hab ich mir gedacht. Auch aus Deutschland, hat die Nase voll von Arbeit und Frau gehabt und hat deshalb ein paar Wochen Neuseeland gebucht :-) Eigentlich faehrt er ja nicht Bus, sondern trampt oder laeuft, seine letzte Dusche ist 3 Tage her (und das war ne heisse Quelle) bei der Einreise nach Neuseeland hat er ein halbes Kilo Kaese ins Land geschmuggelt, spricht kein einziges Wort Englisch und seine Kamera mit den Fotos der letzten Wochen hat er gestern verloren. Der war mir auf Anhieb sympatisch :-) Wir haben uns sehr gut unterhalten waehrend der Busfahrt und mir wurde waehrend einer kleinen Pause ein oder fuenf Biere ausgegeben :D hehehe... ;-)

Gegen 4 bin ich dann in Wairoa angekommen, Ros hat mich auch gleich aufgesammelt und ab gings auf die Farm... Der Himmel auf Erden! Umgeben von Huegeln und trotzdem mit aussicht auf die Kueste, inmitten von Baeumen und Bueschen steht ein absolut schoenes Farmhaus, ueberall bluehen Blumen (ich bin ja sonst nicht so der Blumentyp, aber in dem moment kam mein zweites x-cromoson durch :D) .. alles in allem einfach total schoen! :-) Und dann wurde ich sehr traurig... ich will auch einen zweituerigen kuehlschrank der auf knopfdruck Eiswuerfel ausspuckt, ich will auch zwei dicke Gelaendewagen in der Einfahrt stehen haben, ich will auch einen Pool in Garten haben, ich will auch ein Boot in der Garage stehen haben, mit dem ich Sonntags Wasserski fahren gehe, ich will auch einen Maehdrescher... Na gut den vielleicht nicht... ach was solls, es ist gross und hat nen Motor, ich will es! Jedenfalls ist Farming in Australien und Neuseeland DAS Geschaeft, nicht so wie bei uns, wo man grad so die hungrigen Maeuler stopfen kann, nein, wer hier hart arbeitet, der lebt sehr sehr angenehm! :-)

Ros (eigentlich Roslyn) und Michael sind wirklich sehr freundlich und nett und Annabell und Olivia, zwei der drei Teochter sind einfach zum knuddeln suess! Briar, die aelteste, werd ich leider nicht kennen lernen, die kommt die naechsten drei Wichen nicht von der Schule heim. Nachsitzen... Neee, aber hab ich auch erst gedacht, nein die geht auf so ne Art Internat ;-)

Freitag war jedenfalls Annabells Geburtstag, d.h. eine ganze Bande 12jaehriger Maedels hat das Haus gestuermt und ich war das gefundene Fressen. Ich musste mich gegen Fussnaegellackieren und solche Sachen wehren... das mein ich ernst! :D Als entschaedigung gabs ein riesen Abendessen! Samstag sind wir dann frueh morgens mit dem Boot an den See gefahren :-) Als wir ankamen, war das Wetter so schlecht, dass wir wieder umdrehen mussten :-( ... Also sind wir halt an den Fluss gefahren :-) Und da gabs dann ein ordentliches BBQ, Wasserski fahren und Riesige-Schwimmreifen-Dinger-Fahren, was mit abstand das lustigste war! Mit einem Affenzahn uebers Wasser fetzen und eigentlich nur darauf warten, runterzufallen :D Ein anschliessendes Schlammbad mit den Maedels, L&P Limonade (ganz typisch NZ, schmeckt auch gut!) uuuund ... Hokey Pokey Eiscreme, die warscheinlich geilste Eiscreme der Welt! Gibts nur hier, leider... Ich weiss schon, wovon ich mich die naechsten Wochen ernaehre :-) muahahaa! Abends hab ich Michael noch kurz geholfen Schafe zu scheren. War sehr lustig! ;-) Nochmal kurz in den Pool gehuepft und dann ab ins Bett :-)

Sonntag hab ich erstmal laaang ausgeschlafen! Das war auch bitter noetig :-) Tja und Sonntag is numal Sonntag also hab ich mir n entspannten gemacht. Die kleinen Monster von Annabells Geburtstagsparty waren alle noch da, die haben das Wochenende auf der Farm verbracht. Nachdem ich ihnen allen versprochen hab, sie spaeter mal zu heiraten (wie kann man nein sagen, wenn man von einer Bande 12jaehriger Maedels liebevoll „Phildog“ genannt wird :D) sind sie mehr oder weniger gut gelaunt in den Schulbus gehuepft und wieder fuer ne Woche in der Schule verschwunden.

Montag gings dann los mit arbeiten. Hab den Tag damit verbracht kleinere Arbeiten ums Haus herum zu erledigen, nichts besonderes, Garten entunkrauten und Dach sauber machen und sowas. Wetter war ok, nicht zu heiss und nicht zu kalt, gelegentlich ein paar Tropfen Regen. Beim Unkraut rupfen hat mich Melli tatkraeftig unterstuetzt, indem sie sichergestellt hat, dass jedes kleine Stueckchen Unkraut auch garantiert tot ist... Melli ist ein Jack Russel ;-) Jimpie hat dafuer gesorgt, dass alle Raupen und Wuermer auch tot sind :D Nein, Jimpie ist kein Hund, sondern ein ueberraschend zahmer Macpie (ich hoffe das schreibt man so, einheimischer Vogel, sieht ein bisschen aus wie eine Elster). Jimpie geniesst besondere Privilegien, d.h. er bekommt immer was zu futtern, wenn er hungrig ist, liegt aber einfach daran, dass er solange schreit, bis man so genervt ist, dass man nachgibt :D Einfach nur total cool, diese Farm! :-)

So, dass wars mal wieder, bis zum naechsten Mal!

Euer Philipp