Guten Abend miteinander
Die letzten Tage in Melbourne sind wirklich schnell rumgegangen, ich hatte eine sehr schoene und ereignisreiche Zeit dort und werde die Stadt auf jedenfall vermissen. Am letzten Tag, Dienstag, sind wir nach St. Kilda gefahren, das ist das Stadtviertel direkt an der Bucht von Melbourne. Dort kann man sich abends was ganz tolles anschauen, und zwar Pinguine! Jau, ich mach keine Witze, in Australien gibts Pinguine. Die kommen vom Suedpol wenns dort besonders kalt ist und nisten an der Suedkueste Australiens. Wir durften sie leider nicht mit Blitz fotografieren, weil das die Pinguine erblinden lassen kann, aber es gibt einen kleinen Trick wie man das trotzdem gut hinkriegt. Man nehme rote Folie und halte sie vor die Kamera, dann ist das Blitzlicht nicht so stark und es macht den kleinen suessen Dingern nichts aus. Ja, klein sind die wirklich, vielleicht so gross wie ne fette Ente oder so, jedenfalls nicht besonders gross. :-)
Natuerlich haben wir uns auch ueberlegt, was wir nach Melbourne machen wollen. Wir haben noch zwei andere Backpacker kennengelernt, Chris aus London und Katie aus den Midlands in England. Wir hatten schon seit einigen Tagen den Plan, die Great Ocean Road zu machen und die beiden hatten Lust mitzukommen, also haben wir unsere 7 Sachen in Rickys winziges Auto geladen (bin immernoch total fassungslos wie wir das hinbekommen haben) und haben das Gaspedal gefloort! Die Great Ocean Road eine Strasse von Melbourne aus richtung Westen, die wirklich direkt an der Kueste entlang verlaeuft, sehr bekannt und beliebt bei Touristen und Einheimischen. Und wenn man so wie wir ein eigenes Auto hat, ist es besonders praktisch, weil man ueberall anhalten kann, wo man etwas sehen moechte! Und das haben wir auch gemacht... Jeden noch so kleinen Aussichtspunkt haben wir abgeklappert...
Tag 1, Mittwoch. Frisch und munter gings frueh morgens um 2 uhr nachmittags los auf die Strasse, das Auto voller Gepaeck, welches mittels einer augekluegelten Technik (Gewalt) in das viel zu kleine Auto gepackt wurde. Nach einer Weile waren wir aus Melburne draussen und dann gings auch schon los. Also wie schon erwaehnt faehrt man direkt an der Kueste entlang, vllt maximal 30 Meter vom Meer entfernt. Das Wetter war perfekt, kaum eine Wolke am himmel! An dem Tag haben wir viele Straende gesehen, viel Sand mit ins Auto geschleppt und es bis nach Apollo Bay geschafft, einem netten kleinen Kuestendorf, wo es eigentlich nicht viel zu sehen gibt. Aber wir hatten ein sehr cooles Hostel und einen eigenen Raum fuer uns. Natuerlich haben wir auch ein bisschen dem Goon gefroehnt ;-) unser „Raum“ war eigentlich ein umfunktionierter Wohnwagen, aber er hat seinen Job gut erledigt!
Tag 2, Donnerstag. Viel zu frueh aufgestanden und schnell gefruehstueckt. Dann zurueck auf die Strasse. Das Highlight des tages waren definitiv die 12 Apostel, eine Steinformation im Meer. Leider total ueberrannt von Touristen. Deswegen sind wir auch zeitig weiter. Spaeter an dem Tag, als wir mal wieder mal an einem Aussichtspunkt angehalten haben, haben wir aehnliche Steinformationen gesehen, jedoch weitaus beeindruckender und groesser. Und kaum ein Tourist da. Hehe! Gefreut hammer uns und sind weiter die Kueste entlang bis nach Warranbool, dort haben wir ein kleines Motel gefunden, wo wir sogar ein gratis Fruehstueck bekommen haben. Die Landschaft ist wirklich atemberaubend schoen, man fuehlt sich staendig, als wurde man in eine Postkarte hineinfahren! :-)
Tag 3, Freitag sind wir in dem Grampians National Park hineingeduesst, der das Ende der offiziellen Great Ocean Road ist. Wie schon erwaehnt haben wir auf dem Weg bis hierher alles gesehen, was man so sehen kann und ich will und kann das auch garnicht alles auflisten. Irgendwann denkt man nurnoch, juhu noch ein Strand aber jedesmal wenn man dann da steht ist es einfach beeindruckend und wunderschoen. Und wenn man schonmal da ist kann man es sich ja auch anschauen, nicht wahr? Im Grampians sind wir dann ein bisschen wandern gewesen, haben die atemberaubende Aussicht genossen, haben den Sonnenuntergang von einem Felsvorsprung gesehen, der etwa 10 Meter aus einer Felswand rausragt und offiziell garnicht zu beklettern ist... Aber wir hatten alle Flip-Flops an, also kein Problem :D Es geht doch nichts ueber einen festen Stand. Auch die Schlangen und Spinnensituation hat uns wegen unseren Flip-Flops nicht besonders beunruhigt... Wenn man den ganzen Tag durch den Bush wandert, braucht man schliesslich festes Schuhwerk. Ich hoffe der Sarkasmus kam durch... ;-) Ich muss sagen, die Landschaft hier ist einfach beeindruckend. Unmoeglich in Worte zu fassen, Fotos koennen leider auch lange nicht das einfangen, was man zu sehen bekommt. Da muss man einfach so viel geniessen wie es geht. Hab natuerlich trotzdem das ein oder andere Bild gemacht und wenn die Internetsituation mitmacht lade ich die zusammen mit diesem Eintrag auch hoch ;-) Wenn ich die nacht ueberlebe, denn...
Jetzt gerade sitzen wir in unserem Hostel fuer die Nacht und ein gewaltiges Bushfeuer rollt auf unser Dorf zu! Der Wind weht auch schoen in unsere Richtung und macht auch keine Anstalten, die Richtung zu wechseln. Das Dorf ist leergefegt, die Einheimischen haben sich anscheinend schon in Sicherheit gebracht, genauso wie die Angestellten des Hostels, wir sind hier grad die einzigen in einem riesen Haus... im Radio sagen sie, dass das Feuer ausser Kontrolle ist. Die Situation ist eigentlich garnicht zum Lachen, das Feuer koennte das Dorf demnaechst erreichen und dann haben wir ein dickes Problem, denn dann muessen wir hier so schnell es geht raus! Deswegen werden wir gleich das Auto packen und uns bereit halten. Der Polizei haben wir auch schon bescheid gegeben, die wissen jetzt dass wir hier sind und werden uns informieren, wenn Evakuation angesagt ist. Unser Hostel liegt praktischerweise auch ganz am Rand des Dorfes, was die Situation nicht gerade verbessert. Wir sitzen grad vor dem Kamin (Ironie pur!), trinken Tee und hoeren Radio, damit wir auf dem neuesten Stand sind und wissen, ob und in welche Richtung wir fluechten muessen... Aber macht euch keine Sorgen, wenn ihr diesen Blogeintrag lest, haben wir ueberlebt :D .....aber im Moment sind wir in Gefahr! Aaaaahhh!
Tag 4, Samstag. Entwarnung, uns gehts gut, das Feuer hat uns nicht verschlungen. Es kam zwar nahe an das Dorf heran, aber der Wind hat rechtzeitig gewechselt und die Feuerwehr tat ihr uebriges. Aber als wir aus dem Dorf rausgefahren sind haben wir gesehen, was so ein Feuer anrichten kann. Soweit das Auge reicht verbranntes Land, Kilometerweit! Wir sind dann zum Grand Canyon gefahren (ja der Grand Canyon, der ist naemlich eigentlich in Australien :D) und sind dort auf einen Wandertrack gegangen um zum Pinnacle Aussichtspunkt zu gelangen, einem sehr sehr seeehr (!) hohen Aussichtspunkt... *Angst* Das Wandern war zwar anstrengend, aber hat sich gelohnt! Die Aussicht war grandios! Nach dem Abstieg gabs dann noch einen Wasserfall (schon wieder) und dann gings zurueck nach Melbourne. Ganz haben wirs an dem Tag nicht geschafft, gegen 12 Uhr nachts haben wir dann angefangen nach einem Bett fuer die Nacht zu suchen und sind letztenendes in einem sehr teuren Motel gelandet, dafuer gabs aber einen Pool, ordentliches Fruehstueck und saubequeme Betten! Ab und zu ein bisschen Luxus muss sein ;-)
Tja jetzt bin ich wieder in Melbourne und wir sortieren grad die Fotos aus. Sind natuerlich wieder im Urban Central gelandet wo wir uns verbotenerweise mit gratis Kaffee und sowas versorgen :D Nachher fahren wir weiter, es geht wieder nach Sydney, und von dort aus wird weitergeplant :-) Und dann meld ich mich wieder.
Machts gut ihr da drueben, alles liebe
Euer Philipp
now... Fotooooos!